Biofiltration durch Aktivkohle? – 8. Treffen des Arbeitskreises Mikroverunreinigungen
Das Treffen des Arbeitskreises "Mikroverunreinigungen" fand am 24.10.2017 auf der Kläranlage Weißenburg unter Moderation des Geschäftsführers der Rietzler Gruppe, Herrn Dr. Johann Rietzler, statt.
Im Rahmen des Meetings wurde dem Arbeitskreis unter anderem die Funktion, der in dieser Form erstmalig in Deutschland installierten 4. Reinigungsstufe des Kläranlagenablaufs der Stadt Weißenburg, erläutert. Das Besondere der Neukonzeption ist eine Oxidation von bisher nicht abbaubaren Arzneimittelwirkstoffen mit einer nachgeschalteten Sand- und Aktivkohlefiltration. Mit den Filtereinheiten sollen die durch den Oxidationsvorgang entstehenden Abbauprodukte biologisch abgebaut werden. Die Technologie wurde im Wesentlichen in Australien entwickelt. Bisher passieren Arzneimittelwirkstoffe und deren Abbauprodukte nahezu ungehindert den Kläranlagenablauf aller Kläranlagen Deutschlands und werden in die Vorfluter eingeleitet. Je nach Wirksamkeit der Anlage muss mit Aufbereitungskosten von 0,05 bis 0,30 €/m³ gerechnet werden.
Die Konzeption der Anlage erfolgte zu wesentlichen Teilen durch das Landesamt für Umwelt (LfU) Augsburg und die Bundeswehruniversität Neubiberg. Durch die LfU erfolgt eine wissenschaftliche Betreuung, die Überwachung und die wesentliche Finanzierung des nunmehr seit dem 11.10.2017 angelaufenen Pilot-Betriebs. Die Ergebnisse sollen in ca. 1 Jahr auf einer weiteren Fachtagung des Arbeitskreises vorgestellt werden.
Seitens des Landesamtes für Umwelt Augsburg (LfU) wurde darüber hinaus auf aktuelle gesetzgeberischen Aktivitäten und entsprechende Fachveranstaltungen insbesondere zum Thema Mikroverunreinigungen hingewiesen.