Bachelorarbeit: Untersuchung und Bewertung von Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) in der Bausubstanz
Im Rahmen der Bachelorarbeit von Yannik Kilb wurden Bausubstanz- und Hausstaubproben auf per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) untersucht und konnten zu unserer Überraschung in unterschiedlichen Konzentrationen nachgewiesen werden.
Bei einem Großteil der Proben war die PFC-Belastung im Bereich der Spurenanalytik angesiedelt. Auf Basis dessen kann die Gefahr für Mensch und Umwelt als vernachlässigbar gering angesehen werden.
Die stärkste Belastung zeigte ein Bodenbelag eines Fitnessraumes auf. Dieser hat unserer Einschätzung nach zur Sekundärkontamination des Hausstaubs geführt. Vermutlich ist der belastete Staub des Fitnessraumes durch die auftretende Luftzirkulation in die Turnhalle verschleppt worden, wo ebenfalls PFC-Belastungen nachweisbar waren. Im Bodenbelag der Turnhalle selbst waren keine PFC auffindbar.
Abschließend kann keine generelle Aussage über das Vorkommen von PFC in der Bausubstanz getroffen werden, da hierfür Untersuchungen mit einer deutlich höheren Probenanzahl nötig wären. Die Untersuchung von Hausstaubproben aus Orten mit hohem Durchsatz an PFC-haltigen Materialien würde Erkenntnisse liefern, die auch im Hinblick auf die Bewertung von PFC im Hausstaub als möglichen inhalativen Eintragsweg in den menschlichen Körper herangezogen werden könnten. Zudem sollte die Gesetzgebung das Vorkommen von PFC in der Bausubstanz stärker berücksichtigen, da derzeit nur eine gesetzliche Pflicht zur Untersuchung besteht, wenn ein Anhaltspunkt wie bspw. ein Brandschaden und dem damit verbundenen Einsatz von PFC-haltigen Löschmitteln vorliegt.
Wir danken Yannik für diese hochinteressante Bachelorarbeit und hoffen, damit einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Beurteilung von per- und polyfluorierten Kohlenwasserstoffen in der Bausubstanz und Raumluft leisten zu können.